Hyaluronsäure

Hyaluronsäure wird seit mehreren Jahrzehnten bei der symptomatischen Behandlung von Arthrosen unterschiedlicher Gelenke sowohl beim Menschen wie auch bei Tieren (insbesondere Pferden) eingesetzt.

 

Synonyme: Hyaluronan, Abkürzung HA, Hylan (quervernetzte HA), Natriumhyaluronat, hyaluronic acid (engl.), Viskosupplementation

Es gibt eine Vielzahl wissenschaftlicher Untersuchungen zur Wirksamkeit dieser Therapieform. Nicht alle Untersuchungen zeigen eine eindeutige Wirksamkeit dieser Therapieform, die unterschiedlichen Untersuchungen unterscheiden sich jedoch in der Methodik zum Teil erheblich.

Verschiedene Organisationen haben zu der Wirksamkeit dieser Therapieform Stellung genommen.

Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) und der Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) haben darauf hinweisen, dass die Therapie mit Hyaluronsäure als intra-artikuläre Injektion ein wichtiger Bestandteil der konservativen Arthrosetherapie ist.

Hyaluronsäure (HA) wird direkt in das Gelenk gespritzt (intraartikulär) bei Arthrose vor allem der Kniegelenke und soll die Gelenkmechanik verbessern und insbesondere die Schmerzen reduzieren. Die intraartikuläre Injektion der HA erfolgt aseptisch und sollte nur von in dieser Methode ausgebildeten Fachärzten durchgeführt werden. Die Indikation für ihre Anwendung wird gemäß den aktuellen Leitlinien zur Therapie der Arthrose gestellt.

Hyaluronsäure (HA) in Tablettenform ist wirkungslos da die Bestandteile im Magen und im Darm zersetzt werden.

Einsatzgebiete

Symptomatische Behandlung der Arthrose, die mit Schmerzen und Bewegungseinschränkung einhergehen.

Präparate

HA-Präparate werden in Deutschland meistens als Medizinprodukte vermarktet. Diese differieren erheblich hinsichtlich des Ursprungs bzw. Herstellung, der Molekülmasse (von 0,7 bis 6 Mio. Da), der Molekülstruktur (linear, mixed, cross-linked oder beides), der Methode der Vernetzung (cross-link), und hinsichtlich des rheologischen Verhaltens (flüssig oder Gel). Einigen Präparaten werden noch andere Moleküle z.B. Mannitol, Sorbitol oder Chondroitinsulfat in unterschiedlichen Konzentrationen zugesetzt. Es gibt momentan zu wenig vergleichende Studien, um eine Empfehlung für das eine oder das andere Präparat auszusprechen (Jüni et al. 2007; Petrella et al. 2011).

Wirkprinzip

HA ist ein natürlicher Bestandteil des Bindegewebes und der Gelenkflüssigkeit. Es ist ein aus wiederkehrenden Disacchariden (D-Glucuronsäure und N-Acetyl-D-glucosamin) aufgebautes großes, lineares und langkettiges Glykosaminoglykan, das in der Synovialflüssigkeit in einer Konzentration von 2-4 mg/ml vorkommt und mit Molekülmassen in einem breiten Bereich bis zu ca. 4.5 Mio. Da nachgewiesen wurde (Kosinska et al. 2015). Die linearen Ketten der Hyaluronsäure sind im Falle des Hylan noch quervernetzt, so dass auch höhere Molekülmassen von bis zu ca. 6 Mio. Da erreicht werden. Die Halbwertszeit der HA-Präparate ist von der molekularen Masse der Präparate abhängig und liegt im Bereich von 17 und 60 Stunden (Arzneitelegramm 2002).

Die intraartikuläre Applikation von HA erfolgt mit dem Ziel, die während der Arthrose in Konzentration und Molekulargewicht vermindert vorliegende physiologische HA der Gelenkflüssigkeit zu ersetzen. Das Konzept, physiologische HA zu ergänzen, wird auch „Viskosupplementation“ genannt. Hierdurch sollen die Schmerzen reduziert und die Beweglichkeit wieder verbessert werden.

Weitere Informationen zu Hyaluronsäure finden Sie auf den folgenden Webseiten: